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Stethoskop
Knochenmarkspende
Die Stammzellen werden mittlerweile nur noch selten aus dem Knochenmark entnommen, häufiger ist eine Entnahme aus der Blutbahn.
Leukämie

Knochenmarkspende

Wenn bei einem Leukämiepatienten eine Stammzelltransplantation vorgenommen werden soll und der Betroffene seine Stammzellen nicht selbst spenden kann, wird ein geeigneter Spender gesucht.

Wer kann Knochenmark spenden?

Es gibt Stammzellspenderdateien, in denen man sich registrieren lassen kann, wenn man grundsätzlich zu einer Knochenmarkspende bereit ist. Alle Daten aus diesen Dateien werden im Zentralen Knochenmarkspender-Register Deutschland gespeichert, sodass man sich nur einmal registrieren lassen muss. Um sich als Knochenmarkspender registrieren lassen zu können sollten folgende Aspekte erfüllt sein:

  • Man muss zwischen 17 und 55 Jahren alt sein, Knochenmark spenden kann man aber grundsätzlich bis zum 60. Lebensjahr. Wenn man sich mit 17 Jahren registriert, tritt die Aktivierung in der internationalen Liste mit der Volljährigkeit in Kraft.
  • Das Körpergewicht muss mindestens 50 kg betragen.
  • Man muss in körperlich guter Verfassung und gesund sein. Es gibt einige Erkrankungen, wie z. B. schwere Herz- und Lungenerkrankungen, die eine Registrierung nicht möglich machen.

Wie kann man sich registrieren lassen?

Es sollte bei Menschen, die zu einer Knochenmarkspende bereit sind, eine Typisierung der Gewebemerkmale erfolgen, um festzustellen, welche Spender zu welchen Leukämiepatienten passen. Es gibt hierfür mehrere Möglichkeiten:

  • Es finden immer wieder öffentliche Typisierungsaktionen statt, bei denen man sich registrieren lassen kann.
  • Man kann sich oft auch bei Blutspendeterminen registrieren lassen.
  • Man kann ein Typisierung-Set für den Hausarzt bestellen. Dieser nimmt dann Blut ab und schickt die Blutprobe mit einer unterschriebenen Einverständniserklärung an die Spenderdatei.
  • Es ist auch möglich, ein Mundschleimhautset für Zuhause anzufordern. Eine Probe des Speichels von der Mundschleimhaut wird dann zurückgesendet. Eine Blutabnahme ist aber in der Regel der bessere Weg, weil hierbei auch der CMV-Status bestimmt werden kann. CMV steht für Cytomegalievirus. Dieses Virus ist für gesunde Menschen meist problemlos, für stark immungeschwächte Patienten aber eine gefährliche Bedrohung.

Wie verläuft eine Knochenmarkspende?

Bei einer Knochenmarkspende wird unter Vollnarkose Knochenmark aus dem Knochen des Beckens entnommen. Dieser einstündige Vorgang erfordert meist zwei kleine Schnitte, die mit wenigen Stichen oder gar nicht genäht werden müssen. Das Knochenmark bildet sich binnen weniger Wochen wieder nach.

Die mittlerweile gebräuchlichere Methode ist die periphere Blutstammzellentnahme, daher spricht man oft nicht mehr von Knochenmarkspende, sondern von Blutstammzellspende. Hierbei wird für fünf Tage ein Wachstumsfaktor gegeben. Durch diesen erhöht sich die Zahl der Blutstammzellen im peripheren Blut. Diese werden dann bei einem speziellen Verfahren, der Stammzellapherese, entnommen. Das Blut wird durch die Vene eines Arms entnommen, durch einen Zellseparator geführt und im anderen Arm wieder in die Vene gebracht. Die Stammzellapherese dauert meist einige Stunden und wird an zwei aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt.

Die Stiftung Knochenmark- und Stammzellspende Deutschland stellt weitere Informationen und eine Suche nach Stammzellspenderdateien vor Ort zur Verfügung.

Fedor Singer